London mit Baby und Kleinkind | 15 London Reisetipps für die Familie

01. Juli 2016

1. ÜBERNACHTUNG KOSTENGÜNSTIG IM HOSTEL

Als wir auf der Suche nach einem bezahlbaren Hotel waren (5 Übernachtungen London sind nicht gerade günstig) sind wir auf dieses Hostel gestoßen. Mein erster Gedanke war „Ein Hostel? Mit einem Baby?“ Nach kurzem Emailverkehr war es beschlossene Sache, wir buchten das Wombats Hostel. Dort angekommen konnten wir unser Gepäck in einen Gepäckraum stellen, da wir erst um 14 Uhr in unser Zimmer (Doppelzimmer mit eigenem Bad) einchecken konnten. Das Personal war sehr hilfsbreit, es gab schnelles W-LAN, das Zimmer war spitze – sauber und mit Ikea-Möbeln eingerichtet. Täglich wurde unser Mülleimer geleert, das Bad geputzt und im Raum Staub gesaugt. Gefrühstückt haben wir nicht im Wombats, da wir die Stadt erkunden wollten. Zur Tower Bridge hatten wir einen Fußweg von knapp 10 Minuten, von dort sind wir auch immer von der U-Bahn Haltestelle Tower Hill gefahren. Wer kein Problem damit hat, dass sein Baby mit im Bett schläft und dafür einige Pfund sparen will, sollte sich für ein Hostel mit Privatzimmer und Bad entscheiden. Man kann nichts falsch machen, da man ja ehrlich gesagt die meiste Zeit außerhalb des Zimmers verbringt.

2. IN EINEM PUP FRÜHSTÜCKEN GEHEN

Angekommen wollten wir sofort ein englisches Frühstück. Knapp fünf Minuten Fußweg von unserem Hostel haben wir den Pub Goodmans Field gefunden. Bestellt wurde an der Theke: zwei große Frühstück, Kaffee und frischer Orangensaft: danach bin ich jetzt offiziell süchtig. Einfach lecker. Das typische englische Frühstück besteht aus Spiegelei, Beaked Beans, Bratwürstchen, Bacon und Toast. Dazu entweder Kaffee, Orangensaft oder Tee mit Milch. Einfach toll und genau das Flair was wir gesucht haben und was man nicht verpassen sollte.

3. ‚DIE‘ SEHENSWÜRDIGKEITEN ERLEBEN

Natürlich muss man, in dem Fall, die BIG SEVEN gesehen haben: Big Ben (kostenlos), Westminster Abbey, London Eye, Buckingham Palace (wer Zeit hat mit Wachwechsel: immer um 11 Uhr), Tower of London, Tower Bridge und St Paul’s Cathedral. Ob von außen oder innen bleibt jedem selbst überlassen, aber ohne diese großen sieben gesehen zu haben, würde mir ein London Aufenthalt nicht vollständig vorkommen. Einige Sehenswürdigkeiten waren einfach mit Baby und Kinderwagen nicht machbar oder waren uns einfach zu teuer und wurden deshalb von außen bestaunt.

4. AUF EINEM (FOOD)MARKET ESSEN

Das haben wir auch gleich auf drei verschiedenen Märkten: Camden Market, Portobello Road Market und The St Katharine Docks Good Food Market. Es gibt so viele unterschiedliche Dinge zum Probieren und kennenlernen. Meine absoluten Highlights der Märkte waren auf der Portobello Road die frischen Kokosnüsse, auf dem Camden Market einen Burger zu essen und dazu eine frische Limonade zu trinken (genauso wie man es immer aus den amerikanischen Filmen kennt, wenn kleine Kinder in ihrem Garten Limo verkaufen) und auf dem St Katharine Docks Good Food Market ein Stück frischen Apfelkuchen und eine Schokoladentarte zu essen. Auf den Letzt genannten Market sind wir nur durch Zufall gestolpert: wir haben nach einem Restaurant zum Frühstücken gesucht, welches wir an den Docks gefunden haben.

5. NOTTING HILL FRÜHSTÜCKS RESTAURANTS ERKUNDEN

Stelten habe ich soetwas gesehen: Für das Frühstücken anstehen. Ja, genau das findet ihr in Notting Hill am Wochenende. Da unser Wahlrestaurant eine extrem lange Schlange aufwies, haben wir uns kurzer Hand (zum Glück) für ein anderes entschieden: das 202 Restaurant. Dort mussten wir am Eingang warten, bis wir von einem Kellner hereingelassen wurden. Wir hatten noch nie ein so teures und gleichzeitig leckeres Frühstück. Wer nobel und alternativ Frühstücken will, ist in Notting Hill an der Richtigen Adresse.

6. IN PARKS DIE SEELE BAUMELN LASSEN

Wir waren in drei verschiedenen Parks und haben dort jeweils immer sehr viel Zeit verbracht: Hyde Park, St James’s Park und der Regent’s Park. Hyde Park verbrachten wir die meiste Zeit am Prinzessin-Diana-Gedenkbrunnen, in dem viele Kinder spielten und Spaß hatten. Der St James’s Park war direkt am Buckingham Palace – dort waren unglaublich viele sehr zahme Tiere wie Eichhörnchen, Enten, Gänse und Tauben. Jedoch durfte man dort den Rasen nicht betreten, dafür gab es dort einen wunderschönen Spielplatz mit Blick auf den Buckingham Palace. Unser absoluter Favorit ist jedoch der Regent’s Park. Dort lagen wir Stunden auf einer Wiese voller Gänseblümchen und beobachteten eine Gänsefamilie. Der Park ist wundervoll angelegt mit unzähligen Blumen. Er führt außerdem zum Zoo von London. Insgesamt ist es auch eine tolle Abwechslung für die Kleinen: rumtoben und Gänseblümchen zählen ist interessanter als nur im Buggy zu sitzen. Wichtig: Wer die dort stehenden Liegen nutzen will, muss pro Stunde zahlen.

7. BIG BUS TOUR QUER DURCH LONDON

Für den vorletzten Tag haben wir uns für eine Fahrt mit der Big Bus Tour entschieden. Ich wollte unbedingt mit einem dieser Wahrzeichen Londons fahren und haben extra einen Tag am Ende ausgeplant um noch einmal eine Zusammenfassung von dem was wir bis dahin gesehen haben zu bekommen und um unbekannte Ecken zu entdecken. Wir saßen oben und am Anfang kommt es einem sehr wackelig und ungewohnt vor, dieses Gefühl verschwindet aber schnell. Wie bei einem normalen Bus könnt ihr immer wieder aussteigen und einsteigen – es kommen im Minutentakt neue Busse die Euch einsammeln. Es gibt 24 oder 48 Stunden Tickets. Meiner Meinung ein super Abschluss der sich gelohnt hat. Nutzt aber nicht nur den Bus, sonst werdet ihr viele tolle Dinge gar nicht zu Gesicht bekommen.

8. MUSEEN KOSTENLOS BESTAUNEN

Ja, Ihr habt richtig gehört: Museen sind komplett kostenlos! Da wir auf jedenfall das Natural History Museum besuchen wollten, war diese Tatsache einfach spitze. Wer großes Interesse an Kunst und Wissenschaft hat: nutzt es. Ich kann nur vom Natural History Museum sprechen und bin begeistert. Unsere Lieblingsabteilung war eindeutig alles rund um Dinosaurier. Es wurde sogar ein originalgroßer T-Rex nachgebildet, welcher sich bewegt. Einfach eine tolle Erfahrung und ein MUSS!

9. OYSTER CARD STATT TRAVELCARD KAUFEN

Ich habe unglaublich lange recherchiert und jeder sagt etwas anderes. Jedoch ist meine Meinung: holt Euch die Oyster Card. An allen großen U-Bahn Stationen stehen Damen und Herren die Euch weiterhelfen und alles genau erklären. Ihr bekommt eine Karte die 5Pfund Pfand kostet und diese wird aufgeladen. Dies könnt Ihr auch Problemlos komplett alleine an den Automaten machen. Wir haben für 4 Tage knapp 30 Pfund pro Person geladen, die wir nicht einmal verbraucht haben. mi Vergleich hätte eine Travelcard um die 75Pfund gekostet. Beim ein- und austritt der U-Bahn Stationen wird der günstigste Wert ermittelt und genau der wird von Eurer Karte gebucht. Wenn Ihr abfahrt müsst Ihr Eure Karte nur in den Automaten stecken und Ihr bekommt das Pfand und das Restgeld wieder.

10. LAUFEN STATT U-BAHN

Letztes Jahr in Paris sind wir mehr mit der U-Bahn aufgrund meiner Schwangerschaft gefahren. Dieses mal sind wir viel mehr gelaufen – haben mehr von der Stadt gesehen und uns ein wenig wie zu Hause gefühlt. Man entdeckt unglaublich schöne und coole Orte, die man nur bei einer Busrundfahrt oder dem ständigen Nutzen der U-Bahn nicht kennenlernen würde. Wenn es nur ein bis zwei Stationen sind, dann lauft! Ihr werdet es nicht bereuen. Gerade da die Tubes nicht immer einen Fahrstuhl besitzen und man den Kinderwagen die Treppen tragen muss.

11. KIRCHEN KOSTEN EINTRITT

Unglaublich aber wahr, wenn Ihr außerhalb der Gottesdienste Westminster Abbey oder Paul’s Cathedral besuchen wollt, müsst Ihr mit knapp 20Pfund pro Person rechnen. Waren deshalb an einem Sonntag das Pauls Cathedral besuchen, da wir nach einem Abstecher im Westminster Abbey schon zur Kasse gebeten wurden. Wer sich das Geld sparen will, sollte sich vorher über Messe und Gottesdienst Zeiten informieren.

12. RESERVIERUNGEN FÜR DEN SKY GARDEN

Wir haben es nicht und bereuen es. Ich hatte mich im Internet anscheinend nur halbherzig darum gekümmert und überlesen, dass man eine Reservierung online tätigen muss. Also standen wir vor dem Tower und durften nicht rein. Dedüm. Schade, diesen Garten hätte ich zu gerne live erlebt. Hier geht es zu der Reservierungsseite (klick).

13. BILLIGFLUG STATT HIGH CLASS

Fliegen mit Baby. Jedesmal wird ein riesen Wind darum gemacht. Ohne zu vergleichen haben wir drei Tickets nach London direkt bei Ryan Air gebucht. Bis zum Alter von zwei Jahren sitzt das Baby oder Kleinkind immer auf dem Schoß seiner Eltern. Das Befördern von Kindern unter zwei Jahren kostet 20€ zusätzlich. Kinderwagen dürfen kostenlos mitgeführt werden und es ist den Eltern erlaubt eine extra Babytasche mit einem Höchstgewicht von 5kg mitzunehmen. Ich habe meine Lässig Wickeltasche als zweites Handgepäckstück für mich mitgenommen, da wir keine extra Tasche für Aric benötigten. Kurz vor dem Abflug habe ich mich auf Google noch einmal genauer informiert und war schockiert: ausschließlich Horrorgeschichten über den Flug mit einem Baby bei Ryan Air. Das ich schon vorher ein mulmiges Gefühl aufgrund des Fluges und Arics wohl möglicher Laune hatte wurde dadurch noch mehr bestärkt.

Zum Glück kann ich sagen: Es war super toll mit Ryan Air zu fliegen. Das Flugpersonal auf dem Boden und in der Luft waren sympathisch und hilfsbereit. Wir haben uns von der ersten Sekunde wohl gefühlt und würden immer wieder mit dieser Fluggesellschaft fliegen. Es war sehr entspannt mit Aric, Hin- und Rückflug wurde er gestillt und kurz bevor das Flugzeug gestartet ist, hat er tief und fest geschlafen. Für Kurzstrecken lohnen sich also auch günstige Flüge!

14. STUNDEN IM HAMLEYS VERBRINGEN UND WIEDER KIND SEIN

Nachdem wir den Piccadilly Circus überquert hatten, sind wie die Einkaufsmeile der Regent St. gefolgt. Dort sind wir auf das Spielzeugkaufhaus Hamleys aufmerksam gemacht wurden. Man sah direkt von außen: hier geht es in ein Spielwarengeschäft – und in was für eins. Sechs Etagen alles was das Herz begehrt, für Groß und Klein, Mädchen oder Junge – es war einfach unglaublich. Überall waren Mitarbeiter, welche die Kinder und Erwachsenen animierten die Produkte kennenzulernen – überall wurde gespielt oder gemalt. An jeder Ecke gab es etwas zu entdecken – genau deswegen haben wir zwei Stunden in diesem Laden verbracht.

15. TOURI UNTYPISCHE DINGE BESUCHEN

Für mich waren es die St Katharine Docks. Ich bin nie mit dem Ziel nach London geflogen um dort einmal meine Zeit zu verbringen und bin so glücklich dank Trip Advisor dort hingeführt wurden zu sein. Auf der Suche nach einem Frühstücksrestaurant sind wir dort gelandet. Das Frühstück war super und ich habe zum ersten Mal den berühmten englischen Tee mit Milch getrunken. Eine Idylle mitten in der Großstadt, an die man so gar nicht gedacht hätte und wo man mit Einheimischen ins Gespräch kommt. Dort hat man einfach vergessen, dass man in London ist – man hat sich glatt heimisch gefühlt. Außerdem sind wir dort auf den tollen Foodmarket gestoßen! Er liegt nur ein paar Gehminuten von der Tower Bridge entfernt. Wer dem Großstadtrummel entfliehe will: hier geht es entlang!

Besonders interessant war auch das Jack the Ripper Museum. Aufgepasst: dieses Museum kostet! Bitte macht diesen Ausflug nur, wenn ihr die Tage noch Zeit habt, die Führung durch London mitzumachen. Wir wussten dies leider nicht und haben das Museum am Tag der Abreise besucht. Wichtig zu wissen: es ist nicht das Originalhaus von einem der Morde, sondern ein Haus, welches in verschiedenen Etagen andere Themen Jack the Rippers aufgreift. Wer keine Scheu hat und mal etwas untypisches erleben will, für den ist das Jack the Ripper Museum genau das Richtige. Wir waren die meiste Zeit komplett alleine in den einzelnen Etagen und konnten alles auf uns wirken lassen. Dieses Museum war aber auch aufgrund seiner angeblich Frauenfeindlichen Massage in die Schlagzeilen gekommen – ich würde jedoch es immer wieder besuchen, allein um der Führung beiwohnen zu können.

Wenn man die Tower Bridge überquert, gibt es immer genau die Seite auf der ALLE Tourifotos der Tower Bridge entstehen. Geht man genau in die andere Richtung ist man in der Shad Thames – eine historische Uferstraße, welche aus alten Lagerhäusern besteht. Ihr unvergleichbares Aussehen, ihr Flair und die Tatsache, dass es dort auch nicht so überfüllt ist, wie der Rest um die Tower Bridge herum, haben uns begeistert.

Speakers Corner ist noch ein sehr interessantes Fleckchen. Dort sprechen Menschen über alles mögliche und hoffen auf Zuhörer und Diskussionspartner. Wir haben uns mit Aric in den Park gesetzt und dem Schauspiel zugeguckt.

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3 Gedanken zu „London mit Baby und Kleinkind | 15 London Reisetipps für die Familie“

  1. Toller Beitrag! Gerne mehr von solcher Art! 🙂 Jetzt freue ich mich umso mehr auf meinen nächsten London-Besuch 🙂

  2. Jasmin sagt:

    Super Beitrag! Und da wir demnächst nach London fliegen sehr hilfreich! Ich konnte noch ein paar Ziele in unserer Planung hinzufügen. Danke 😉 Kannst du vllt noch bestimmte Buslinien empfehlen, mit denen man die meisten Orte besuchen kann? =) LG, Jasmin

    1. Laura sagt:

      Hallo Jasmin,

      danke für Dein Feedback. Also wir sind nur mit der U-Bahn gefahren und sonst gibt es bei BIG BUS ein eintages oder zweitages Ticket – die halten an jeder Sehenswürdigkeit und wirklich alle paar Minuten kommt ein neuer Bus der Euch mitnimmt.

      Liebe Grüße

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